Samstag, 31. Juli 2010

 Zugspitze ( 2962m )

- Landeshöhepunkt Deutschland -


Bereits 1994 habe ich die Zugspitze besucht. Damals, im Rahmen einer Schulfahrt, allerdings noch per Zahnradbahn und Gondeln, heute nun wollte ich endlich einmal aus eigener Kraft auf Deutschlands höchstem Gipfel stehen. Und, quasi nebenbei, stand diese Woche auch noch mein " 1 - jähriges - Bergjubiläum " an, denn am 29.07.2009 war ich mit meiner Freundin in Zermatt. Und damals erwachte meine Leidenschaft für die Bergwelt sozusagen aus dem Dornröschenschlaf...

Gegen 5 Uhr traf ich auf dem Parkplatz der Tiroler Zugspitzbahn in Ehrwald  ( 1225m ) ein. Etwas zu früh um schon loszugehen, es war noch recht dunkel. Im Wagen döste ich noch eine Stunde vor mich hin, und begann dann kurz nach 6 Uhr den Aufstieg. Der Weg führte zunächst recht steil auf grasigem Untergrund Richtung Gamskar. Dort angekommen quert man das Schotterfeld und läuft, durchgehend gut mit roten Punkten markiert, zum Georg - Jäger - Steig. Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zur Wiener - Neustädter - Hütte ( 2213m ). Unter dem Pfeiler der Luftseilbahn habe ich Klettergurt und -steigset montiert. Bis zur Hütte braucht man es aber noch nicht.

An der Hütte pausiere ich kurz bevor es dann in den Stopselzieher geht. Der Klettersteig ist nicht schwierig zu begehen, das ständige An- und Abschlagen des Klettersteigsets empfinde ich hier eher als lästige " Pflicht ". Im Aufstieg kommen mir drei junge Bergsteiger in voller Hochtourenmontur entgegen die mich vor Schnee im oberen Drittel warnen. Jetzt kommen mir erste Zweifel, denn Pickel und Steigeisen habe ich daheim gelassen. Ab etwa 2600m ist die Schneedecke dann fast komplett geschlossen. Eine durchgehende Wegspur mit tiefen Tritten ist vorhanden, der Schnee ist fest. Mir schlottern trotzdem mehr als einmal die Knie, und ich zwinge mich langsam und sehr konzentriert zu gehen. Hier wird mir dann auch schnell klar das ein Abstieg auf dieser Route heute nicht in Frage kommt. Ich werde wohl oder übel in den sauren Apfel beissen müssen und mich ins Tal zurückgondeln lassen... Am Grat angekommen strahlt mir erstmals die Sonne entgegen. Wunderbar - lag die Aufstiegsroute bisher doch fast völlig im Schatten!

Vom Grat ist es nun nicht mehr weit bis zu den bekannten Gipfelaufbauten. Ich gehe am Touristenrummel vorbei zunächst zum höchsten Punkt, die Aussicht ist einfach atemberaubend! Zudem habe ich den Gipfel kurze Zeit ganz für mich alleine, ein tolles Gefühl! Endlich stehe ich auf der Zugspitze ( 2962m ) - dem höchsten Punkt in Bayern, dem höchsten Punkt in Deutschland, und meinem ersten Gipfel im Projekt " Seven - Summits - Alpen ". 

Danach sehe ich mir das Treiben rund um das Münchner Haus ( 2959m ) noch ein wenig an, besuche das sehenswerte Zugspitzmuseum, und fahre dann mit der Gondel wieder zum Parkplatz der Zugspitzbahn hinab. Nach insgesamt etwa 5 Stunden bin ich wieder am Ausgangspunkt.


Fazit :

Wunderbare " Jubiläumstour " auf Deutschlands höchsten Gipfel ! 


GPS - Track zu dieser Tour :

http://www.hikr.org/tour/post26050.html 


















































Samstag, 10. Juli 2010

 Widderstein ( 2533m ) & Höferspitze ( 2131m )


Zum ersten mal auf Bergtour in Österreich unterwegs. Die formschöne Silhouette des Widderstein beschäftigte mich schon seit einiger Zeit, zudem handelt es sich bei ihm um einen Gipfel meines Projekts " Widder ". Höchste Zeit also nach Vorarlberg zu fahrem um ihm einen Besuch abzustatten!

Letztes Wochenende war ich noch im Alpstein unterwegs und habe - leider erfolglos! - versucht den Girenspitz ( 2253m ) zu besteigen. Wieder eine Erfahrung mehr: T6 - Touren sind ( noch ) nichts für mich! Dieses Wochenende nun versprach wieder bestes Wetter. Meine Freundin und ich beschlossen bereits am Freitag anzureisen. Wir übernachteten im Hotel Adler in Hochkrumbach, direkt am Hochtannbergpass ( 1976m ) und gegenüber des Widderstein gelegen. Das Zimmer ( wir waren übrigens die einzigen Gäste im ganzen Hotel... ) erwies sich als geräumig und sauber, und wir freuten uns sehr auf unsere erste Bergtour in Österreich.

Am Morgen gegen 7 Uhr ging es dann los. Direkter Aufstieg über den Grashang Richtung Widdersteinhütte. Etwas unterhalb der Hütte dann gut markiert zur Ausftiegsrinne. Ab hier steigt man mehr oder weniger weglos, oft unter Zuhilfenahme der Hände, in der Rinne auf. Die Route ist weiss - blau - weiss markiert, im oberen Teil sieht man auch oft noch die alten, roten, Markierungen an den Felsen. Trittsicherheit ist hier gefragt, in der Rinne kam es schon desöfteren zu Abstürzen. Nach etwas mehr als einer Stunde in der Rinne erreichen wir den Gipfelgrat, nun ist auch schon das Kreuz auf dem Gipfel zu sehen. Vom Hochtannbergpass dauerte unser Aufstieg etwa zweieinhalb Stunden. Wir stehen am höchsten Punkt des Widderstein ( 2533m ) und geniessen mit anderen Bergwanderern zusammen die wunderbare Aussicht! Leider hält sich die Fernsicht in Grenzen, der Bodensee zB ist mehr zu erahnen als zu sehen. Zeit für Fotos, die mitgebrachte Brotzeit und den Eintrag ins Gipfelbuch.

Nach einer Stunde am Gipfel steigen wir ab und wandern zur Widdersteinhütte ( 2009m ). Hier gönnen wir uns ein feines Mittagessen und besprechen den weiteren Verlauf der Tour. Zunächst wollte ich ja dem Haldenwanger Eck einen Besuch abstatten, dem südlichsten Punkt Deutschlands. Nach einem Blick in die Karte beschliessen wir aber das zu verschieben, und nun doch zur Höferspitze zu gehen. Wir wandern zunächst zum Hochalppass ( 1938m ) . Hier trennen sich unsere Wege kurz. Ich möchte direkt über die Grasflanke zum Grat hinaufsteigen, meine Freundin zieht den längeren Normalweg vor. Oben am Grat treffen wir uns dann wieder und nehmen die Höferspitze in Angriff. Hier gilt es aufmerksam zu sein! Der Grat ist sehr schmal, an einigen Stellen hätte ein Ausrutschen üble Folgen... Eine weitere Stunde später stehen wir dann auf dem Gipfel der Höferspitze ( 2131m ). Dieser Gipfel ist deutlich weniger begangen als der Widderstein, wir treffen lediglich zwei andere Wanderer.

Der Rückweg über den Grat erscheint uns deutlich leichter als der Hinweg. Wir wandern direkt zum Hochtannbergpass, pausieren noch kurz auf halber Strecke, und sind nach 10 Stunden ( Pausen inklusive ), 1050 überwundenen Höhenmeter und 10,8 Kilometern wieder am Ausgangspunkt angelangt. Kurios: Ich bin am Rätseln was dieser eigenartige Strich in meiner GPS - Aufzeichnung zu bedeuten hat. Die Tour startete und endete definitiv am Hochtannbergpass!


Fazit :

Erstklassige Genusstour bei bestem Wetter ! Die Fahrt nach Austria hat sich gelohnt ! 


Fotos & GPS - Track dieser Tour :

http://www.hikr.org/tour/post25126.html