Mittwoch, 29. Juni 2011

Monte Scorluzzo ( 3094m )


Wer sich bei einem Aufenthalt am Stilfserjoch ( 2760m ) ein wenig die Füsse vertreten möchte, kann entweder die paar Meter zur Dreisprachenspitze / Piz da las Trais Linguas ( 2843m ) und weiter zum Rötlspitz / Piz Cotschen ( 3026m ), oder aber auf der gegenüberliegenden Seite zum Monte Scorluzzo ( 3094m ). Auf der Rückfahrt von meiner gestrigen Tour übernachtete ich im Hotel Capitani an der Passhöhe. Vor der Weiterfahrt wollte ich diesen Gipfel unbedingt noch mitnehmen - hatte er bei hikr bisher noch keinen Wegpunkt !

Im Prinzip folgt man hinter dem Parkplatz der Bergbahnstation einfach dem unbefestigten Fahrweg in südwestlicher Richtung. Ich nehme einen kleinen Umweg und wandere kreuz und quer in der Gegend herum bevor ich am Passo Platigliole ( 2908m ) ankomme. Der Wegweiser hier nennt 30 Minuten zum Gipfel. Schneefelder gibt es kaum noch zu überwinden, und so stehe ich wenige Minuten später bereits am Gipfel des Monte Scorluzzo ( 3094m ) - die mit Abstand schnellste und auch leichteste Tour auf einen 3000er die ich bisher unternommen habe...

Die Aussicht von hier ist wunderbar, der mächtige Ortler ( 3905m ) ist natürlich immer im Blick. Im Westen reicht die Sicht bis zum Bernina - Massiv und im Norden reiht sich Piz an Piz... Nach einer ausgiebigen Pause am Gipfel schlendere ich noch ein wenig umher und sehe mir die alten, verfallenen Überreste aus dem Ersten Weltkrieg an. Näheres zum Berg und seiner Rolle im Krieg zwischen 1914 - 1918 gibt es bei wiki nachzulesen :

http://de.wikipedia.org/wiki/Monte_Scorluzzo

Nach etwa zweieinhalb Stunden bin ich wieder an der Passhöhe und machen mich motorisiert via Umbrail-, Ofen- und Flüelapass auf den langen Heimweg.



Fazit :

Kurzes, unschwieriges  Hatscherl auf einen schönen Aussichtsberg ! 



Fotos & GPS - Track dieser Tour :

http://www.hikr.org/tour/post37273.html 


























Dienstag, 28. Juni 2011

Marmolada / Punta Penia ( 3343m )


Seit ich letzten Sommer erstmals im Südtirol war, bin ich begeistert von Land und Leuten ! Erstaunlicherweise, denn im Prinzip gefallen mir die eis- und schneebedeckten Hochalpen, zB im Wallis, deutlich besser als die Felsgipfel der Dolomiten. Mit der Marmolada ( 3343m ) bietet sich aber eine moderate Hochtour geradezu an. Noch dazu ist sie Höchste Punkt der Dolomiten.

Ich bin bereits früh am Morgen am Fedaiasee ( 2053m ) und parkiere am Militärmuseum. Um die Zeit ist noch keine Menschenseele zu sehen, erst am Gipfel treffe ich die ersten beiden Bergsteiger ! Offensichtlich überwinden die meisten Berggeher die ersten 600 Höhenmeter mit der Körbchen - Seilbahn die erst um 08.30 den Betrieb aufnimmt. Bis zur Bergstation Pian dei Fiacconi ( 2626m ) folgt man dem markierten Wanderweg Nr. 606. Hinter der Station montiere ich die Steigeisen und folge einer " Hosenboden - Abfahrtsrinne " die ein anderer Bergsteiger hinterlassen hat. Steil geht es nun am linken Rand des Gletschers hinauf, zwei grössere Spalten werden weiträumig umgangen. Auf etwa 3100m quert man dann auf die rechte Seite zum Felsgrat. Die Rinne des Klettersteigs ist nun schon gut zu sehen. Im Steig selbst ist noch einiges an Schnee und Eis vorhanden. Ich lasse die Steigeisen vorsichtshalber an. Nach etwa 100 Metern Aufstieg ist der Eselsrücken erreicht. Das Klettersteigset verschwindet wieder im Rucksack. Die letzten Meter zum höchsten Punkt sind gut zu gehen. Und nach etwa dreieinhalb Stunden stehe ich am Gipfel der Marmolada / Punta Penia ( 3343m ) und damit am Höchsten Punkt der Dolomiten ! Das erste mal über 3000m in diesem Jahr und auch die erste Hochtour - Freude kommt auf !

Ich bleibe eine gute Stunde am Gipfel, schlendere kurz rüber zur Capanna Punta Penia ( 3340m ) und füttere ein paar Bergdohlen, die aberwitzig um meinen Rucksack herumschleichen. Nach und nach treffen auch andere Bergsteiger ein. Beim Abstieg muss ich  dann am Klettersteig den " Gegenverkehr " abwarten, es sind einige italienische Bergführer mit Gästen unterwegs. Am unteren Gletscherrand halte ich noch einen Schwatz mit einem freundlichen Berggänger aus Italien, der vor Jahren schon einmal am Gipfel war.

An der Bergstation hat sich zwischenzeitlich eine ganze Menge Touristen eingefunden die das Geschehen auf dem Gletscher neugierig mit Ferngläsern verfolgen. Mehr oder weniger dem Aufstiegsweg folgend, geht es nun wieder hinab zum Fedaiasee.



Fazit :

Bergwanderung + Hochtour + Klettersteig = eine wunderbare Tour auf den höchsten Punkt der Dolomiten ! Und das auch noch bei perfektem Wetter !

 Genial - eine meiner schönsten Bergtouren überhaupt !


Fotos & GPS - Track dieser Tour :

http://www.hikr.org/tour/post37267.html

































Sonntag, 5. Juni 2011

 Vorder Grauspitz ( 2599m ) & Hinter Grauspitz ( 2574m )

- Landeshöhepunkt Liechtenstein -


Vor einiger Zeit schon hatten Oli und ich vereinbart zusammen auf den höchsten Liechtensteiner zu steigen, und diesen Sonntag sollte es nun so weit sein. Nach meinem gescheiterten Versuch letztes Jahr hatte ich das ganze Frühjahr über schon Lust auf diesen Berg - höchste Zeit also endlich wieder nach Malans zu fahren !

Wir gondeln zunächst zum Älpli ( 1801m ) hoch und wandern am Unterst See ( 1888m ) und den Krüzplatten vorbei zur Alp Ijes ( 1934m ). Der Weg zieht sich ziemlich in die Länge, was mich vor allem auf dem Rückweg noch fordern wird, und wir sind froh endlich am Grashang anzukommen der zum Grat auf den Hinter Grauspitz ( 2574m ) führt. Auf dem Grat ist es nun nicht mehr weit zum Gipfel des Hinter Grauspitz ( 2574m ), dem zweithöchsten Berg in Liechtenstein ! Hier pausieren wir ein paar Minuten, dann geht es weiter auf dem Grat hinab in den Sattel zum P.2502. Hier ist zum ersten Mal Vorsicht geboten, der Fels ist ziemlich brüchig und heikel. Besser wäre es vermutlich gewesen ein paar Meter abzusteigen, und unterhalb des Gipfels in den Sattel zu queren. Jedenfalls geht alles gut und wir steigen die letzten Meter hinauf zum höchsten Punkt in Liechtenstein, dem Vorder Grauspitz ( 2599m ). Nach der Zugspitze ( 2962m ) ist das der zweite Landeshöhepunkt in meinem Projekt " Seven - Summits - Alpen ". Im Gegensatz zum imposanten Kreuz am Schwarzberg, findet sich hier auf dem Ruchberg nur ein bescheidener Steinhaufen.

Nach einer weiteren Pause wählen wir den direkten Abstieg durch die Schutthalde. Nicht gerade die beste Abstiegsvariante für die Bergstiefel, aber auf jeden Fall die Schnellste ! Ein grösseres Altschneefeld fahre ich gleich ganz auf dem Hosenboden ab - ein Heidenspass ! Nun wurde es aber ernster. Die Aussicht zum Mittler See ( 1904m ) direkt absteigen zu können erscheint uns verlockend. Wir marschieren auf das Couloir zu ( auf der Karte etwa zwischen dem Schafälpli und der 2200er - Höhenlinie ) das immer steiler und ausgesetzter wird. Wir versuchen ein paar Mal in dem schwierigen Gelände abzuklettern - erfolglos. Oli entdeckt plötzlich eine Stelle die machbar aussieht, und wir wagen einen Versuch. Wohl mein erster und letzter Ausflug in den T6 - Bereich ! Glücklicherweise geht alles gut. Der Rückweg zieht sich wieder elend in die Länge, Krämpfe in den Beinen machen mir zu schaffen. Oli ist besser dran, forciert das Tempo, und mit einiger Verspätung ( die Rückfahrt war auf 16.15 Uhr reserviert... ) erreichen wir wieder die Bergstation der Älplibahn. Hier gönnen wir uns noch ein erfrischendes Bierchen, eine Ovi und einen Kaffee, bevor wir mit der letzten Gondel um 18 Uhr wieder nach Malans hinabfahren.



Fazit :

Eine tolle Tour Oli ! Das wiederholen wir auf alle Fälle wieder !  


































Freitag, 3. Juni 2011

 Schibenstoll ( 2236m )


Nicht wenige Berggänger wollen die Sieben Churfirsten an einem Tag besteigen, mir reicht es jedoch schon wenn ich über kurz oder lang alle im Tourenbuch stehen habe. Chäserrugg ( 2262m ), Hinterrugg ( 2306m ) und Zuestoll ( 2235m ) hatte ich bereits in der Sammlung, mit meiner Freundin zusammen wollte ich gestern nun " die Lücke füllen " und den Schibenstoll ( 2236m ) besuchen.

Die ersten Höhenmeter von Alt Sankt Johann ( 891m ) aus überwinden wir technisch mit der Luftseilbahn die zur Selamatt ( 1390m ) führt. Danach folgen wir dem gut markierten Weg via Zinggen ( 1433m ) und Hinterlücheren ( 1546m ) zum Rüggli ( 1740m ). Rechts geht es zum Zuestoll ( 2235m ) hinauf, wir folgen nun aber linksseitig den weiss - rot - weissen Markierungen in die Westflanke des Schibenstoll ( 2236m ). Hier ist es noch recht feucht und teilweise rutschig, Schnee ist aber keiner mehr da. Lediglich auf dem Bergrücken selbst liegen noch ein paar wenige Altschneereste.

Auf dem Bergrücken angekommen, geht es nun querfeldein zum höchsten Punkt des Schibenstoll ( 2236m ) hinauf, dem vierten Churfirst in meiner Sammlung. Das wunderbare Wetter hält an, es ist auch nicht zu heiss, perfekte Bedingungen für schöne Bergtouren !

Nach einer ausgiebigen Pause am Gipfel geht es, fast exakt auf der Aufstiegsroute, wieder zurück. Bevor wir nach Alt Sankt Johann ( 891m ) hinabgondeln, gönnen wir uns auf der Terrasse der Selamatt ( 1390m ) noch ein paar Erfrischungen.



Fazit :

Wunderbare Churfirsten - Tour bei bestem Wetter. Ein Genuss !



Fotos & GPS - Track dieser Tour :

http://www.hikr.org/tour/post36278.html