Sonntag, 30. Juni 2013

- Kantonshöhepunkt FR -

Vanil Noir ( 2389m ) & Vanil de l`Ecri ( 2376m )

( Biwaktour )



Nach weit über einem Jahr ohne neuen Kantonshöhepunkt in der Sammlung war es höchste Zeit das zu ändern ! Den Vanil Noir ( 2389m ) - höchster Punkt im Kanton Fribourg - hatte ich letztes Jahr schon immer mal wieder auf der Agenda. Nun sollte es aber endlich soweit sein, und ich machte mich auf den langen Weg nach Grandvillar ( 753m ).

Oberhalb der Ortschaft befindet sich der Wanderparkplatz Les Baudes ( 1280m ), ein idealer Ausgangspunkt für die Besteigung des höchsten Freiburgers. Ich wollte jedoch nicht in einem Zug hoch, sondern zunächst noch biwakieren, um das neue Zelt ( das gerade noch rechtzeitig Mitte der Woche angeliefert wurde ) gleich ausgiebig anzutesten. Um es gleich vorwegzunehmen : Es hat den Test ( inkl. Dauerregen am Samstag... ) mit Bravour bestanden !  Zunächst hatte ich mir überlegt das Zelt am Lac de Coudré ( 1329m ) aufzustellen. Ich stiefele also um den See herum und suche einen geeigneten Platz als ich plötzlich im Wald einen Typen sehe der auf seinem Handy herumtippt. Schnell kommen wir ins Gespräch, es stellt sich heraus das er sich mit Kollegen zur Geburtstagsfete verabredet hat die ein Stück weiter oben, in der Cabane de Bounavaux ( 1620m ) stattfindet. Wir plaudern noch eine Weile ganz nett und kippen noch ein Bierchen zusammen - Merci Lukas !

Weil ich hier unten keinen gescheiten Biwakplatz finde, steige ich etwas später dann auch noch weiter auf, bis zur Bounavaletta auf ca. 1760m. Es regnet jetzt wieder stärker und ich beeile mich das Zelt aufzustellen. Nach einem kalorienreichen Abendessen ( Sojanudelgedöns mit Pilzen, nicht so der Hit... ) versuche ich einzuschlafen. Die Nacht ist recht kalt und ich verfluche meine Entscheidung aus Gewichtsgründen nur den leichten Sommerschlafsack mitzunehmen...

Am nächsten Morgen mache ich mich dann nach dem kalorienreichen Z`Morge ( Vanillemilchreis, schon besser... ) gegen halb Sieben auf den Weg. Dieser ist zwar recht steil, aber gut zu begehen. Im Zick - zack geht es hinauf zum Plan des Eaux ( 2236m ). Der Weg ist blau - weiss markiert, ab und an muss man die Hände aus den Taschen nehmen. Insgesamt aber kein Problem. Beim ersten Blick auf die steile Südflanke des Vanil Noir muss ich dann aber schon schlucken - da soll ein Weg hindurchgehen ? Die Wand sieht nahezu senkrecht aus. Na ja, immerhin ist der " Weg " in der Topokarte eingetragen, also wird`s schon gehen denke ich, und marschiere den schmalen Grat entlang zum Gipfelaufbau. Sorgen macht mir der nasse, regenaufgeweichte Boden. Der Pfad wird immer schmaler und ausgesetzter - Vorsicht ist angesagt. In der Flanke selbst sind dann an den heikelsten Stellen dicke Stahlketten angebracht. Nicht nur eine psychologische Stütze, bei der Nässe wäre ich hier ohne Ketten sicher wieder umgekehrt. T6 - Steilgrasexperten würden hier wohl nur müde lächeln, aber ich finde den Pfad recht grenzwertig, und würde generell jedem der sich nicht zu 100% sicher ist empfehlen den Aufsteig nur bei Trockenheit zu machen. Nach der Querung der Flanke erreicht man dann einen Grat der recht leicht zum Gipfel hinaufführt.

Der Vanil Noir ( 2389m ) ist mein 16. Kantonshöhepunkt - Hurra ! Schade das es hier oben kein Gipfelbuch gibt. Die Aussicht ist wirklich grandios, endlich wieder schönes Wetter ! Nach einer kurzen Pause mache ich mich an den Abstieg - der mir überraschenderweise deutlich leichter fällt als der Aufstieg. Am Plan des Eaux fasse ich den Entschluss den Vanil de l`Ecri ( 2376m ) auch noch mitzunehmen. Hier liegt noch deutlich mehr Schnee, der Aufstieg ist aber nicht steil und völlig problemlos. Am Gipfel gibt es einen Eintrag ins Gipfelbuch und eine weitere kurze Pause. Danach mache ich mich an den Rückweg der mit dem Aufstiegsweg fast identisch ist.
Das Biwakgerödel ist rasch zusammengepackt und ich mache mich auf den Rückweg zum Ausgangspunkt Les Baudes. Kurz vor 12 Uhr Mittags bin ich wieder zurück am Wanderparkplatz.

Kleine Anmerkung noch zur GPS - Aufzeichnung : Blöderweise habe ich am Samstag vergessen den Weg zum Biwakplatz aufzuzeichnen, aus dem Grund ist auch mein kleiner Abstecher zum Lac de Coudré nicht drauf. Höhenmeter und Kilometer müssten aber stimmen, die habe ich einfach dazugerechnet.



Fazit :

Kantonshöhepunkt Nummer 16, und das bei wunderbarem Wetter - zumindest am Gipfeltag ! Zwei schöne Gipfel, das neue Zelt funktioniert tadellos - ein gelungenes Wochenende !


GPS - Track dieser Tour :












































 

Sonntag, 16. Juni 2013


Projekt 

" Donau - Zollernalb - Weg "

Etappen IX & X

Messstetten ( 907m ) - Lemberg ( 1015m )


Schlussspurt in meinem aktuellen " Donau - Zollernalb - Projekt ", es standen noch zwei Etappen an. Etappe 9 von Messstetten ( 907m ) nach Schömberg ( 676m ), und die 10. und letzte Etappe von Schömberg zurück zum Lemberg ( 1015m ). Als " Königsetappe " vom Wanderweg gilt dabei das Stück ab Messstetten, ganze 27,5 Kilometer sind bis nach Schömberg zurückzulegen. Weil ich das Projekt aber dieses Wochenende abschliessen wollte, beschloss ich einfach die beiden letzten Etappen zu einer " Monsteretappe " von gut 40 Kilometern zusammenzulegen...

Gesagt, getan, der Ausgangspunkt beim Messstettener Rathaus war am Sonntag morgen rasch erreicht. Über schmale Pfade, Wiesen, Strassen und Forstwege geht es an der Skisprungschanze vorbei Richtung Hossingen. Die weithin bekannte " Hossinger Leiter " ( ein steiler, wurzeliger Pfad im Wald ) enttäuscht meine Erwartungen allerdings. Die paar Stufen sind schon überwunden bevor man es richtig merkt... Ein kurzer Abstecher führt mich zum Heimberg ( 943m ), ein kleiner, bewaldeter Gipfel den man nebenbei locker mitnehmen kann. Auch der Gräbelesberg ( 915m ) ein paar Minuten danach enttäuscht mich ein wenig. Der Felsklotz fällt nach drei Seiten nahezu senkrecht ab, wenn man über den Wanderweg kommt fällt einem das aber kaum auf. Der Bergvorsprung wurde in der Frühzeit schon besiedelt, die Wallanlagen sind noch gut zu erkennen.

Am Rand der Ortschaft Tieringen ( 806m ) vorbei geht es hinein ins Naturschutzgebiet Hülenbuchwiesen. Man wandert nun oft entlang der Albkante und hat tolle Tiefblicke ins Tal. Ab dem Hörnle ( 956m ) befinde ich mich wieder in bekanntem Terrain. Hier war ich vor drei Jahren schon im Winter unterwegs. Die Sonne brennt mittlerweile gehörig am Himmel und der Schweiss fliesst in Strömen. Der weithin sichtbare Fernmeldeturm Plettenberg ( 988m ) kommt nun immer näher, via Lochenpass ( 884m ) geht es hinauf zum Lochenstein ( 963m ). Hier pausiere ich ein paar Minuten und geniesse die tolle Aussicht. In der Ferne sieht man die unvergleichliche Silhouette der Burg Hohenzollern ( 855m ) - schade das der Donau - Zollernalb - Weg nicht bis zur Burg führt !

Über Wiesen und Wälder führt der Weg nun zum Schafberg ( 1000m ) mit seinem spektakulären Gespaltenen Fels. Durch den Streitwald geht es abwärts, dann wieder steil hinauf zum Plateau des Plettenberg ( 1002m ). Hier wandere ich zunächst zum Aussichtspunkt Bergkreuz, unmittelbar am Fernmeldeturm ( 988m ) gelegen. Kurz vor dem höchsten Punkt am Plettenberg bietet sich einem auch der beste Blick auf den gewaltigen Steinbruch. Nun auf einem Forstweg wieder hinab. An der Plettenberghütte ( 972m ) mit schönem, neuen Kinderspielplatz vorbei immer weiter abwärts, teilweise steil und geröllig. Bis man den Stausee Schömberg ( 650m ), bzw. sein hinteres Ende, erreicht zieht es sich ganz schön. Zunächst wollte ich noch den See umrunden, stattdessen wandere ich weiter und suche mir ein ruhiges Plätzchen an einem der Zuflüsse und lasse die heissen Füsse ins eiskalte Wasser baumeln. Das war dringend nötig ! Nach einer Pause von gut 20 Minuten mache ich mich dann an das letzte Drittel der Tour.

An der Ottilienkapelle ( 705m ) vorbei wandert man steil hinauf nach Deilingen ( 826m ). Durch den Ort hindurch, vorbei am kleinen Hummelsee ( 810m ) aufwärts zum Oberhohenberg ( 1011m ). Hier wurde an der Burgruine nun ein Teil des Mauerwerks freigelegt. Das Ende der Wanderung ist absehbar, nach dem höchsten Punkt des Hochberg ( 1009m ) geht es hinab in den Lembergsattel, anschliessend wieder steil hinauf zum höchsten Berg der Schwäbischen Alb, dem Lemberg ( 1015m ).

Hier herrscht ein ziemlicher Trubel, eine Kapelle spielt Blasmusik ( so gar nicht meine Welt... ), ein Fest ist im Gange. Da zieht es mich rasch weiter, ich sprinte kurz auf den Lembergturm, mache ein paar Fotos und wandere dann weiter zum Wanderparkplatz wo nicht nur die Etappe, sondern auch mein ganzes Donau - Zollernalb - Projekt endet.


!!! Der Donau - Zollernalb - Weg ist komplett begangen - HURRA !!!


In Zahlen heisst das :

176 Kilometer / 7.929 Höhenmeter

Zusammen mit dem Donauberglandweg sind das sogar :

231,5 Kilometer / 11.026 Höhenmeter



Fazit :

Ewig langer, trotzdem gelungener Abschluss eines tollen Wanderprojekts ! Erstklassiges Wetter, tolle Landschaft, nahezu perfekte Wegführung - so macht Wandern Spass ! 


Bilder & GPS - Track dieser Tour :

http://www.hikr.org/tour/post66030.html 




















































































Samstag, 8. Juni 2013

Kronberg ( 1663m )


Bereits letzten März wollte ich mit Schneeschuhen schon einmal auf den Kronberg ( 1663m ) im schönen Kanton Appenzell. Damals hatte ich jedoch noch mit den Folgen einer Erkältung zu kämpfen, und musste leider schon 360 Höhenmeter vor dem Gipfel wieder umdrehen. Nachdem der Schnee sich in diesen Höhenlagen nun verzogen hat ( ...und nicht zuletzt auch durch bulbiferum`s jüngsten Bericht vom Kronberg ) war der Entschluss gefasst endlich dort hinauf zu wandern.

Wir parkieren bei der Talstation der Luftseilbahn in Jakobsbad ( 869m ) und schlendern los. Anders als bei meiner ersten Versuch wandern wir nun Richtung Scheidegg ( 1353m ). Es geht schon bald steil aufwärts und die ersten Höhenmeter sind rasch gemacht. Via Löchli ( 1131m ) geht es auf den langgezogenen Grat hinauf, oben angekommen kann man die Scheidegg ( 1353m ) und auch die Kapelle St. Jakob schon sehen. Die Sonne scheint, blauer Himmel, ein paar weisse Wölkchen - ein Hochgenuss bei diesem tollen Wetter unterwegs zu sein !

Im Süden prägt natürlich das Alpsteinmassiv den Blick, wie wir sehen liegt noch ordentlich Schnee am Säntis ( 2502m ). Hier oben sind viele Wanderer und Spaziergänger unterwegs, auch am Himmel herrscht reger Flugbetrieb, die Gleitschirmpiloten starten im Minutentakt. Die letzten Meter sind schnell gemacht, der höchste Punkt des Kronberg ( 1663m ) ist erreicht. Was für eine Aussicht ! Wir sind etwas mehr als eine Stunde oben, lassen uns auf der Terrasse vom Berggasthaus noch ein feines z`Mittag schmecken und geniessen die Sonne.

Beim Abstieg wählen wir dann die steile, direkte Variante via Obere Eugst ( 1068m ) zurück nach Jakobsbad. Eine gute Wahl wie sich herausstellt, denn man wandert hier überwiegend im kühlen Wald und die Sonne knallt uns nicht ganz so auf den Grind wie auf der anderen Seite. Nach insgesamt rund 5 Stunden 30 Minuten erreichen wir wieder den Ausgangspunkt in Jakobsbad.



Fazit :

Schöne und leichte Rundwanderung auf die Appenzeller " Säntis - Aussichtskanzel ". 
Ein Traumtag !


Bilder & GPS - Track dieser Tour :

http://www.hikr.org/tour/post65650.html 





























Sonntag, 2. Juni 2013

Spaziergang zur Ruine Maria Hilf ( 792m )



Schon lange wollte ich mal zur Ruine Maria Hilf auf dem Welschenberg ( 792m ), eine Kirchenruine aus dem 17. Jahrhundert die früher mal als Wallfahrtskirche genutzt wurde. Für solche Kurztrips in meine nähere Umgebung bietet sich natürlich der Sonntagnachmittag an, insbesondere wenn dann auch noch die Sonne herauskommt und der blaue Himmel sich mal zeigt...

Vom Wanderparkplatz direkt an der Donau ( die überraschenderweise gar nicht mal so viel Hochwasser führt wie auch schon ) kommt man nach ein paar Schritten zum sogenannten " Schwedengrab ". Hier sollen im Dreissigjährigen Krieg anno 1633 rund 300 schwedische Reiter von den Kaiserlichen Truppen getötet worden sein. Ein neues, eindrückliches Memento Mori mit Infotafeln erinnert an dieses Gemetzel. Von der Bevölkerung Mühlheims ( 664m ) überlebte den Krieg damals nur ein gutes Drittel... Direkt hinter dem Denkmal führt ein schmaler Pfad in den Wald hinein, an den Aussichtspunkten Espachfelsen ( 678m ) und Glitzernes Kreuz ( 758m ) vorbei erreicht man nun rasch die Ruine Maria Hilf ( 792m ). Der Weg ist nirgends schwierig oder ausgesetzt, ein klassischer T1 - Spaziergang.

Die Kirche auf dem Welschenberg wurde nichteinmal 200 Jahre genutzt, und 1813 bereits wieder abgebrochen. Neben den übriggebliebenen, massiven Grundmauern ist lediglich der Kirchturm erhalten und auch restauriert. Nach dem obligatorischen Päuschen wandere ich auf direktem Wege zurück nach Mühlheim.



Fazit :

Kurzer, leichter Sonntagsspaziergang in der Heimat !


Bilder & GPS - Track dieser Tour :